Wusstest du, dass du einen Baum pflanzen lassen kannst, um deine CO2-Emissionen zu verringern? Eine Spende von rund 200 € kompensiert einen Flug von München nach Bali. Die Menschen hinter den Projekten pflanzen die Bäume nicht in Deutschland, sondern besonders in Länder, wo viel Rodung stattfindet. Es kann also gut sein, dass deine Spendengelder nach Indien fließen.

Wenn ich solche Kalkulationen sehe, tut es mir weh zu wissen, dass 350 Bäumchen auf der Toranam-Farm für die Mülltonne bestimmt waren. Umso schöner ist es, dass Franzi und ihre freiwilligen Helfer sie retten konnten.

Autorin: Sarah Stano | Die Passionierte: Franziska Weißörtel

Ein neuer Baum wird auf der Toranam-Farm gepflanzt.

Was würdest du tun, wenn 350 süße Bäumchen vor deiner Haustür stehen, du auf deiner Farm aber keinen Platz hast? Wie du aus dem vorherigen Beitrag weißt, standen wir genau vor dem Problem. Eine Baumschule hatte uns die Setzlinge geschenkt und die Teakbäume waren bereits vergammelt. Wenn wir nicht schnell handelten, würden auch die Restlichen eingehen.

Jeder Baum speichert CO2 und entschleunigt damit den Klimawandel. Viele Menschen spenden Geld, damit auf der ganzen Welt Bäume gepflanzt werden. Wir selbst bieten das noch nicht an, dafür sind wir zu klein, aber es wäre eine großartige Vorstellung. Findest du nicht auch?

Jedenfalls wäre es schade, ja fast peinlich, wenn wir die geschenkten Bäume auf den Kompost schmeißen würden, wo sich Ameisen, Regenwürmer und Co. über sie hermachen, ehe sie ihre Blätterkrone richtig entfalten.

Eine unserer Freiwilligen hatte den genialen Einfall: Der Sohn unserer Köchin geht noch zur Schule. Wir könnten dort anfragen, ob sie die Bäume haben möchten.

Gesagt. Getan. Sie wollten sie haben.

Viele verschiedene Bäume wurden aus heimischem Saatgut gepflanzt.

Unsere freiwilligen Helfer karrten also rund 300 Bäume durchs ganze Dorf bis zu der Schule. Die Schüler und Schülerinnen begrüßten sie. Manche standen schüchtern in der Ecke und beobachteten, andere rannten auf sie zu und plapperten drauf los. Gemeinsam hoben sie auf dem Gelände Löcher aus und setzten die Bäume ein. Ich selbst konnte leider nicht dabei sein.

Umso stolzer bin ich auf die Freiwilligen. Dank ihnen sind die Bäumchen gerettet und ihre Zweige werden bald Früchte tragen. Bei uns darf jeder seine eigenen Ideen mitbringen und verwirklichen. Ich bin auch nicht allwissend und quasi erst von der Uni runter. Es funktioniert nicht, dass ich als Projektleiterin alles vorschreibe. Dieses Projekt ist schließlich ein ganzes Unternehmen. Ich denke auch für die Freiwilligen ist es eine tolle Erfahrung, wenn sie ihre eigenen Aufgaben haben und damit auch Verantwortung tragen. So kann jeder einen Teil zu unserem Ziel, der grünen Utopie beitragen.

Sarah: Hast du schon mal Geld gespendet, um deine CO2-Emissionen zu kompensieren? Mich würde interessieren, was du kompensieren wolltest und wie du dich danach gefühlt hast. Schreib es mir in die Kommentare, ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.

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